Johann Fried
Elektroschweißer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Johann Fried wurde am 2.5.1903 in Prittlach (Přítluky, Südmähren) geboren. Er arbeitete als Elektroschweißer.
Mitglied einer Widerstandsgruppe
Johann Fried war Mitglied der kommunistischen Widerstandsgruppe im Siemens-Schuckertwerk (Wien-Leopoldau).
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 12. 5. 1942 wurde Johann Fried verhaftet und am 18. 3. 1943 gemeinsam mit Ferdinand Anderst und Ferdinand Kosztelny (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 22.10.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Während seiner Tätigkeit als Kassier der kommunistischen Betriebszelle erhielt Fried zweimal von Anderst eine kommunistische Druckschrift. Er las sie und gab sie mindestens in einem Fall an den von ihm abkassierten Gesinnungsgenossen Prohaska weiter. (…) Fried hat nach der durch die Hauptverhandlung gewonnene Überzeugung des Senats entgegen seinem Bestreiten ganz genau erkannt, worum es ging. Nach seinem eigenen Geständnis im Vorverfahren (…) hat Fried unter den ihm von früher als ’rot‘ bekannten Gefolgschaftsmitgliedern geworben. Das lässt nur den Schluss zu, dass sich Fried bewusst gewesen ist, für eine marxistische Organisation tätig zu sein.“
Mahnmal
Sein Name steht auf einem 1949 enthüllten Mahnmal der Firma Siemens AG Österreich (Wien 21, Siemensstraße 88-92).
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien